zurück

Witterungsbericht Februar 2008

Auch der Februar 2008 brachte hinsichtlich Winterwetter zunächst keine Wende. Der Monat startete mild und regnerisch. Doch schon am 3./4. geriet Dresden am Rande eines Hochs über dem Balkan vorübergehend in den Einfluss "gealterter" Subpolarluft. Nach einer klaren Nacht sank die Temperatur in den Morgenstunden des 3. zum ersten Mal seit 21 Tagen wieder unter den Gefrierpunkt (Tmin 2m = -1,9°C). Bei einem zunehmenden SO-Wind blieb es den ganzen Tag sonnig. Während es beispielsweise in Leipzig auch die Folgenacht mit -4,3°C (Quelle: DWD Leipzig-Schkeuditz) jahreszeitgemäß abkühlte, so verhinderte im Elbtal ein straffer böhmischer Wind eine weitere Frostnacht (Tmin 2m =  +1,5°C). Tagsüber blieb es noch sonnig, bevor am Abend erste Schauer einen gänzlich verregneten 6. Februar ankündigten (NS 4,1 mm). 

Ab dem 7. kam es über Deutschland zu einem kräftigen Luftdruckanstieg. Es etablierte sich eine  Hochdruckbrücke, welche von der iberischen Halbinsel bis zum Ural reichte. Bei einem relativen Luftdruck um die 1040hPa war es fortan fast deutschlandweit sonnig, ... nur eben in Ostsachsen und Südbrandenburg nicht. In Dresden blieb es meist hochnebelartig bewölkt aber auch trocken. Eine sonnige Ausnahme bildete hierbei eigentlich nur der 10. ! An jenem Tag wurde es mit +12,3°C fast schon frühlingshaft mild. 

Die Folgetage blieb weiterhin trocken und es dominierte wieder das Grau der hochnebelartigen Bewölkung. Mit dem Vordringen des neuen Hochdruckgebietes "Friedrich" von Südnorwegen nach Mitteleuropa gelangte ab dem 15. trockenkalte Polarluft in den Dresdner Raum. Bei Taupunkten unter -10°C löste sich die Bewölkung rasch auf und das Quecksilber sank am Morgen des 17. auf den Jahrestiefstwert von -8,2°C (Tmin 5cm = -9,3°C). Am Abend des gleichen Tages prophezeite der Aufzug von Schleierwolken und die Zunahme des W-Windes das Ende der winterlichen Episode. Am Montag den 18. graupelte resp. schneite es dann etwas. Bei Werten zwischen 0°C bis +2°C konnte sich jedoch keine Schneedecke ausbilden. 

Apropos Schneedecke: Selbst während des (Un-)Winter 2006/2007 lag in dem als schneesicher geltenden Erzgebirgsort Zinnwald (877m) den ganzen Monat Februar über eine Schneedecke von 15 - 65 cm Mächtigkeit. Im Februar 2008 konnten dort nur 11 sogenannte Schneetage beobachtet werden. Dabei betrug die maximale Schneedecke lediglich 2 cm (7.) ! Im Dresdner Elbtal wird dieser Winter wohl auch als der Schneeärmste in die Analen eingehen. An der Wetterstation Dresden-Loschwitz konnte während der 3 Wintermonate an keinem Tag zum Klimatermin 7:30 UTC eine geschlossene Schneedecke beobachtet werden.

Das Zentrum des o.g. Hochs "Friedrich" zog sich zwischen dem 19. - 22. in den Alpenraum zurück und machte vorübergehend Platz für atlantische Störungen, welche dem Dresdner Raum fast täglich etwas Niederschläge bescherten. Auch der W-Wind lebte wieder spürbar auf und erreichte Spitzenböen von 56,3km/h (Bft 7). Doch am letzten Februarwochenende (23./24.) verstärkte sich das Hoch "Friedrich" nochmals und an dessen Westseite strömte außerordentlich milde und trockene Mittelmeerluft nach Sachsen. Von einem leichten Föhneinfluss begünstigt, stiegen die Temperaturen am Nachmittag des 24. auf unglaubliche +21.1°C - dies ist zweifelsfrei ein Rekordwert für das Dresdner Elbtal ! 

Auch die letzten Februartage blieb es sehr mild - jedoch nicht ganz störungsfrei. Kräftiger Wind, wechselnde Bewölkung sowie hin und wieder ein paar unbedeutende Schauer beendeten diesen markant überdurchschnittlich milden letzten Wintermonat 2007/2008.

Der Februar 2008 war mit einer Monatstemperatur von +4,9°C  ganze 4,1 K wärmer als im Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990). Es wurden nur 7 Frostage  (Tmin < 0°C) und kein Eistag (Tmax < 0°C) beobachtet (durchschnittlich 18/6). Infolge des andauerenden Hochdruckeinflusses war der Monat deutlich zu trocken, an 13 Tagen fielen nur 13,7 mm* Niederschlag, das entspricht nur 40 % der Durchschnittsmenge.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.02. 6:30 UTC - 01.03. 6:30 UTC = 19.4 mm !

Statistik + Diagramm 02/08 (PDF)