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Witterungsbericht Juli 2005 

Der vergangenen Monat zeichnete sich durch einen sehr wechselhaften Witterungsverlauf aus. Nach einem sehr verregneten Monatsstart (21,6mm am 1./2.) folgten mit dem 3./4. zwei angenehm warme und heitere Tage, bevor  atlantischen Tiefausläufer wieder feuchte Luftmassen gegen das Erzgebirgsvorland drückten. Die beobachteten 23,9mm Tagesniederschlag vom 5.07.05 (0:00 - 23:59) stellen dabei sogar Stationsrekord dar. Bis zum 10. ergossen sich täglich mehr oder weniger kräftige Niederschläge über das Elbtal. Auch die Temperaturen sanken auf außerordentlich niedrige Werte. So wurde am 8. nur eine Tageshöchsttemperatur von 13,5°C erreicht. 

Zwischen dem 10. und 15. stellte sich dank einer Hochdruckbrücke über Skandinavien eine sonnenscheinreiche und angenehm warme Witterungsperiode ein. Am 15. wurde mit 30,5°C sogar der erste Hitzetag des Monats verzeichnet. Neue Tiefausläufer von der Nordsee gestalteten das Wetter danach jedoch wieder wechselhaft und verhältnismäßig kühl.

Zum Monatsende (ab 27.) hin schaufelte ein Tief über Südskandinavien sehr heiße und schwüle Luftmassen nach Deutschland. Am 28. wurde mit 26,7°C ein für unsere Breiten beinahe sensationell hoher Taupunkt gemessen. In dieser feuchten Luft kühlte es Nachts kaum ab und somit wurde am 29. mit einem Tiefsttemperatur von genau 20,0°C die erste sogenannte Tropennacht gemessen. Am Tage erwärmte sich die Luft auf den Monats- und Aufzeichnungshöchstwert von 33,9°C. Diese schwül warmen Luftmassen beinhalteten aber auch ein hohes Unwetterpotential. In der Nacht vom 29./30. entluden sich dann beinahe folgerichtig kräftige Gewitter über der Landeshauptstadt. Die Windböen erreichten in Dresden-Klotzsche 101km/h und an der Wetterwarte in Zinnwald wurden sogar Gewitterböen von 191km/h gemessen. An der Wetterstation Loschwitz fielen innerhalb 27min 12mm Regen, in Leipzig innerhalb von 2h jedoch fast 40mm !!!

Als bemerkenswert sei in diesen Zusammenhang noch das Wärmegewitter vom 28.07. (gg. 14:30Uhr) erwähnt. Während im Dresdner Nordosten (Bühlau und Weißer Hirsch) das Gewitter mit Starkregen und Hagel hauste, wurden hier in Loschwitz am Gewitterrand nur noch 2,8mm Niederschlag gemessen, dabei sank die Temperatur sogar kurzzeitig um 7K auf 26°C. In nur 2km Luftlinie entfernt - in der Dresdner Neustadt, war es hingegen staubtrocken, so auch an der amtlichen Wetterwarte in DD-Klotzsche (5km Luftlinie) bei zu diesem Zeitpunkt 33°C Lufttemperatur !!

An der privaten Wetterstation Dresden-Loschwitz war der Juli mit 134,9mm Monatsniederschlag (=204%) der bis dato niederschlagsreichste Monat seit Aufzeichnungsbeginn (10'2003). Damit wurde das bisherige Niederschlagsdefizit beseitigt - mit 391mm fielen für die ersten 7 Monate bereits rund 20mm mehr als im Durchschnitt. Die Monatsmitteltemperatur liegt mit 18,8°C um +0,6°C über dem Mittelwert (1961-1990). Insgesamt wurden 3 Hitzetage (Tmax 2m < 30°C) und  15 Sommertage (Tmax 2m < 25°C) beobachtet (normal 2/12). Der Wind war nur in Gewitternähe bemerkenswert. Er kam vorwiegend aus Südwest und West und erreichte nur während des Gewitters vom 29./30. eine zerstörerische Stärke (7 Bft, 58km/h). 

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