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Witterungsbericht Juli 2010

An den ersten Tagen des Juli setzte sich die trockene und hochsommerlich heiße Witterung der letzten Junitage fort. Mit maximal 33.0°C am 3. erlebte die 1.Hitzewelle des 2010er Sommers ihren Höhenpunkt.

Doch bereits am 5. erreichten die Ausläufer eines Islandtiefs unseren Raum, in dessen Folge in der zweiten Nachthälfte Gewitter über Westsachsen entstanden, welche jedoch den Dresdner Raum noch nicht erreichten. Erst in den Morgenstunden entstand ein konvektives Niederschlagsgebiet über Dresden, was uns den ersten Regen seit dem 12.06.2010 brachte (5,6 mm). Dabei blieb es in den westlichen Stadtteilen noch trocken, während in Zugrichtung der Zelle beachtliche Regensummen zusammenkamen (Pirna 13,3 mm (Quelle: Meteomedia)). 

Bei wechselnder Bewölkung erreichten die Tageshöchstwerte am 5. wiederum fast die 30°C-Marke, was in Verbindung mit den hohen Taupunkten eine gute Grundlage für die Gewitterzellenentwicklung war. Pünktlich zu Mitternacht (5./.6.) entluden sich dann auch kräftige gewittrige Schauer über Dresden und beendeten die mehrwöchige Trockenheit. Verbreitetet fielen über dem Dresdner Stadtgebiet nochmals 15 - 20 mm Regen. Nach einem angenehm kühlen 6. Juli  (Tmax +19,6°C) stand erneut eine Hitzwelle "ante portas".

Auf der Rückseite der nach Südosten abziehenden Kaltfront, setzt sich rasch wieder Hochdruckeinfluss durch. Dabei kam es erneut zu einer kräftigen Erwärmung. Bei fast ausnahmslos wolkenlosen Himmel überschritt das Quecksilber bereits am 9. wieder die 30°C-Marke (Tmax 32,6°C). An den darauf folgenden 3 Tagen steigerte sich die Hitzewelle sogar auf über 35°C (10. 35,1°C; 11. 35,2°C; 12. 36,2°C) - Vergleiche mit dem Juli 2006 machten die Runde. Ein Blick nach Berlin/Brandenburg zeigt, dass es noch extremer geht. So meldeten zum Beispiel am 11. der DWD in Cottbus einen Tageshöchstwert von 37,6°C und Berlin-Tempelhof von 37,7°C bei einem nächtlichen Minima von 21,5°C resp. +23,4°C ! 

Am 13. erreichten die Ausläufer einer Gewitterfront über dem Westen Deutschlands nur noch Thüringen. In Sachsen zeigte lediglich eine so genannten "vorauseilenden Böenfront" Wetterwirksamkeit. Bei jener kam es zu nächtlichen Spitzenböen von immerhin 48 km/h. An besagten Tag blieb es in Dresden trocken und nachmittags machte sich auch schon wieder verstärkt die Sonne bemerkbar. Schon am Folgetag war es wieder durchweg sonnig und mit maximal 33,3°C auch wieder sehr heiß. Das Thema "Vorauseilenden Böenfront" wurde in der Nacht zum 15.07. erneut Thema. Schwere Gewitter, überwiegend westlich von Sachsen bescherten uns eine Spitzenböe von 64,4km/h (Bft 8), ohne das bei uns sonstige gewittrige Parameter in Erscheinung getreten wären. Es folgte quasi das witterungstechnische Duplikat des 13./14. - zunächst bedeckt und angenehm warm und Tags darauf wieder heiß und fast wolkenlos.

Nach einer sehr milden Nacht zum 17. (Tmin +21,3°C) traf es Dresden nun aber doch. Gegen 7:00 Uhr entlud sich ein Gewitter mit dem Schwerpunkt über dem Osten der Stadt. Die Niederschlagsspende betrug hier in Loschwitz 7.0 mm, in Klotzsche 8,1 mm (DWD) und in Pirna 17 mm (Meteomedia). Die Nacht zum 18. verlief in Dresden unspektakulär. Aber östlich einer Linie Sebnitz - Bischofswerda hatte sich eine Niederschlagsgebiet "festgesetzt", was z.B. der Wetterwarte des DWD in Görlitz innerhalb von nur 12 h 71,9 mm Regen brachte.

Vom 19. - 22. zeigte sich in Dresden der Himmel wechselnd bewölkt und die Temperaturen erreichten bereits am 21. wieder mehr als 30°C (Tmax +33,3°C). 

Am Abend des 22. gab es über dem Elbsandsteingebirge erneut Gewitter, wovon Dresden nur am Rande betroffen war. Die Intensität des einsetzenden Regens hatte hier eher "Landregencharakter" und summierte sich bis nächsten Morgen auf 22 mm. Tagsüber war es dann durchweg bedeckt und gelegentlich regnete es etwas. Erst im Zusammenhang mit einem Vb-Tief, welches ausgehend vom Böhmischen Becken auf Sachsen übergriff, intensivierte sich der Regen erneut. Dabei fielen allein von 20:30 Uhr bis 2:30 Uhr 37 mm, erst am Samstag (24.) gg. 14:00 Uhr endete die Niederschlagsepoche. In einem Zeitraum von nur 46 h fielen somit 72 mm Regen, an der Meteomedia-Wetterstation in Pirna waren es im gleichen Zeitraum sogar 118 mm ! 

Am 25. Juli (Sonntag) gab es in den Vormittagsstunden nochmals einen gewittrigen Schauer (6,4 mm), bevor sich am Nachmittag wieder 'mal die Sonne blicken lies! 

In der letzten Juli-Woche war die Hitze nun endgültig ausgeräumt und bei Tageswerten von 21 - 26 °C war es angenehm warm. Abgesehen von dem kurzen intensiven Regenguss (10,0 mm) am späten Abend des 28. und den 3 Regenschauern des 29. (6,0 mm), blieb es trocken mit hohen Sonnenanteilen.

Der Juli 2010 lag mit einer Monatstemperatur von +21.1°C rund 2,8 K über dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. Es wurden 12 Hitzetage und 21 Sommertage beobachtet (4/14). An nur 11 Tagen fielen 123,0 mm* Niederschlag. Die Niederschlagssumme entspricht damit 186% des Mittelwertes von 66 mm.  Die Sonne schien über dem Monat verteilt deutlich überdurchschnittlich, 285 Sonnenstunden entsprechen ca. 130 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam dabei vorwiegend aus nordwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 15. mit 64,4 km/h (Bft 8) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.07. 6:30 UTC - 01.08. 6:30 UTC = 123,0 mm !

Statistik 07/10 oder Diagramm 07/10 (PDF)