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Witterungsbericht November 2005 

Auch Anfang November sah es noch nicht nach einer Änderung der seit September vorherrschenden Großwetterlage aus. Ein Hoch vom  Balkan bis Skandinavien verhinderte das Übergreifen atlantischer Tiefausläufer auf Mitteldeutschland. Stattdessen wurde reichlich milde Luft aus Südwesten angesaugt. Auch wenn die Höchstwerte hier in Dresden keine Rekordwerte wie in Westdeutschland erreichten, so war die erste Monatshälfte mit 7,4°C um 2,8K doch deutlich zu warm. Auch die Anzahl der Sonnenstunden hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ihr Soll erfüllt. Ganz anders der Niederschlag, mit den 3,8 mm Regen vom 05.11. summierte sich dieser bis zur Monatsmitte auf gerade mal 4,8mm. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es bereits schon 33 mm.

Ab dem 14./15.11. kam es jedoch mit einer Winddrehung auf West - Nordwest zu einer  grundlegenden Umstellung der Wetterlage. Mit den kräftigen Regengüssen, die sich bei uns im Nordstau des Erzgebirges noch intensivierten, wurde es auch Tag für Tag kühler und so schneite es am 18.11. das erste Mal auch bis ins Flachland, wo am 15.11. mit Tmin = -1.0°C der ersten Hüttenfrost (2m) des Winterhalbjahres 2005/2006 gemessen wurde. Am Morgen des 20.11. hatte sich selbst in Dresden ein 3 cm "dicke" Schneedecke ausgebildet, welche jedoch bis zum Abend weitestgehend weggetaut war. Zu diesem Zeitpunkt konnten die sächsischen Mittelgebirge fast wintersporttaugliche Schneehöhen vermelden: Zinnwald (877m) 36 cm und der Fichtelberg (1214m) 57cm !

In der letzten Dekade wurde es dann allmählich trockener jedoch stiegen die Temperaturen auch am Tag kaum noch über den Gefrierpunkt (27. Tmax = 0.8°C). In den Bergen herrschte seit dem 15. bis Monatsende sogar Dauerfrost. In der Nacht zum 1. Advent  (26./27.) wurde das östliche Sachsen von einem vom Mittelmeer nordwärts ziehenden Niederschlagsgebiet gestriffen. Dresden brachte es selbst nur ein paar Schneekrümel, aber zwischen Bautzen und Görlitz fielen bis zu 14cm Neuschnee. Nachfolgend klarte es auf und die Temperaturen fielen zum Beispiel im Oberlausitzer Guttau (13 km nordöstlich von Bautzen) auf -9°C. In Dresden verharrte das Quecksilber zum selben Zeitraum auf den Monatstiefstwert von Tmin = -3,9°C.

An nur 12 Niederschlagstagen summierte sich der Regen resp. Schnee auf 40,9mm - das entspricht immerhin 89% der normalen Monatsmenge. Dabei betrug die Monatsmitteltemperatur 4,1°C und liegt infolge der sehr kühlen zweiten Monatshälfte somit -0,5K unter dem Durchschnitt der Referenzepoche (1961-1990). Es traten 11 statt 7 Frosttage auf - jedoch kein Eistag (Tmax < 0,0°C).

Der Wind blies nicht so kräftig wie noch im Oktober aber wieder zumeist aus Südost (böhmischer Wind). Der Monatsspitzenwert stammt vom 01.11.und war eine Windböe mit Stärke 7 (49,9km/h). In diesem Zusammenhang sei noch auf den markanten Fall des Luftdrucks vom 23.-25.11. verwiesen (44hPa in 48h), den ein Wirbel über der südlichen Nordsee verursachte und insbesondere NRW Schneemengen bescherte wie sie selbst hier im tiefen Osten nur sehr selten anzutreffen sind. Zum Beispiel: Münster (Westfalen) auf 48m ü. NN meldete am 25.11. 25 cm !

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