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Witterungsrückblick Juni 2013

Zu Beginn des meteorologischen Sommers erhielten die intensiven Niederschläge der letzten Mai-Dekade  unter der Egide des Tiefs "Günther" ihre Fortsetzung. Allein an den ersten 3 Tagen summierte sich der Regen auf 82 mm. Insbesondere in den Kammlagen des Erzgebirges fielen teils weitaus größere Niederschlagsmengen (Carlsfeld 137 mm (Quelle: DWD)). Die Böden, längst gesättigt von den Mai-Niederschlägen, nahmen kaum noch Feuchtigkeit auf. Ein erheblicher Teil des Regens floss somit unmittelbar in die Vorflut. Zunächst die Mulde und Saale später auch die Elbe stiegen binnen weniger Stunden/Tage rasant. Die nach 2002 schlimmste Hochwasserkatastrophe nahm ihren Lauf. Bereits am Morgen des 03.06. wurde mit einem Elbpegel von 7,00 m die höchste Warnstufe erreicht. Bei fast schon surrealen sonnigen Frühsommerwetter erreichte die Elbe am 06.06. den Hochwasserscheitel von 8,76m - und damit den dritthöchsten Wert seit 1845! 

Mit der Verlagerung des Höhentiefs nach Südosten, befand sich Deutschland ab dem 04. an der Ostflanke eines Hochs bei Großbritannien, was insbesondere am 05.06. für einen durchweg sonnigen Tag sorgte. Zuvor lagen jedoch die morgendlichen Minima bei bemerkenswert frischen +4,8°C (Tmin5cm +2,2°C). Doch hielt das trockene Wetter nur bis zum 07.06. Im Zusammenhang mit dem Frankreichtief "Ira" kam es wieder zu mitunter kräftigen Gewittern. die zunächst an der hiesigen Station 3,4 mm, am 09. bereits wieder beträchtliche 27,6 mm Regen "abworfen".

Die Folgetage sorgte das Hoch "Therese" für ein paar trockene Tage auf jahreszeitgemäßen Temperaturniveau. Ab Mitte des Monats kam durch tiefen Luftdruck über der iberischen Halbinsel und einem Hoch über dem Balkan eine Südwestströmung in Gang, die diesem Juni bezogen auf die einhergehende Wärmebelastung ein weiteres Superlativ hinzufügt. Ab dem 18. stiegen die Tageshöchstwerte über 30°C und mit ihr die Taupunkte deutlich über 20°C. Damit verbunden sanken auch die nächtlichen Minima nicht mehr unter 20°C, was einer sogenannten Tropennacht entspricht. So wurde am Morgen des 20.06. nur ein Tiefstwert von +24,2°C gemessen. Im historischen Kontext gab es an der amtlichen Wetterwarte in DD-Klotzsche nur eine Nacht in der 96jährigen Messreihe die ähnlich warm (Tmin +23,8°C) endete. Auch der Tageshöchstwert von +35,0°C befindet sich in den "Top 5" der wärmsten Junitage. Die Kaltfront des aufrückenden Tiefs "Norbert" beendete am späten Abend des 20.06. das erste Hitzeintermezzo mit einem kräftigen Gewitter. Innerhalb von nur 4,5h summierte sich der Regen hier in Loschwitz auf 33,0 mm.

Zwischen dem 21.-24. gestaltete sich der Wetterablauf wechselhaft - kurze Schauer, wenige sonnige Phasen bei zunächst noch durchschnittlichen Temperaturen charakterisierten diesen Zeitraum. Doch bereits ab dem 24. kündigte sich mit der Verlagerung des Höhentiefs ("Petar") vom Balkan nach Polen eine neue Starkniederschlagsphase an, die in der Nacht zum 25. begann und innerhalb von 34h erneut 47 mm Niederschlag brachten. In den Nordstaulagen des Erzgebirges bis südlich des Riesengebirges lag der Schwerpunkt der Niederschläge (79 mm Zinnwald (Quelle: DWD)). Die noch immer gesättigten Böden sorgten im Zusammenhang mit den flächigen Niederschlägen erneut für ein kräftiges Anschwellen des Elbpegels (5,41m am 27.06.).

Die letzten Tage des Monats waren kühl (Tmax < 20°C) und aus der überwiegend dichten Bewölkung regnete es insbesondere am Abend des 29.06. recht intensiv. Nur der 30. bereitete mit 7 Sonnenstunden einen versöhnlichen Abschluss des von Extremen gekennzeichneten Juni 2013..      

Der Juni 2013 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von 16,5°C rund 0,2 K unter dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 5 Sommertage und 3 Hitzetage beobachtet. An 17 Tagen fielen 220,6 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 311% des Mittelwertes von 71 mm. Die Sonne schien über den Monat verteilt unterdurchschnittlich  - 198 Sonnenstunden entsprechen ca. 98% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus nordwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 20. mit 53 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:00 UTC - 01.07. 6:00 UTC = 219,4 mm !

Statistik 06/13Diagramm 06/13 (PDF), Kurztabelle 06/2013 (PDF)