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Witterungsrückblick November 2014

Auch Anfang November befand sich Mitteleuropa auf der Vorderseite eines kräftigen ostatlantischen Tiefs in dessen Folge sehr milde Luftmassen von der iberischen Halbinsel adverhiert wurden. So stiegen die Tageswerte am 01.11. auf außerordentlich milde 17,5°C. An der Wetterwarte in Dresden-Klotzsche wurde mit 18,5°C sogar der dritthöchste Novemberwert seit Aufzeichnungsbeginn (1917) beobachtet (Quelle: DWD). 

Die Folgetage blieb es mild, jedoch aufgrund eines kräftig auffrischenden Südostwindes erreichten die Tagesmaxima nicht mehr die hohen Werte der ersten Tage. Stattdessen gab es am Morgen des 6. infolge des Durchschwenkens einer okkuldierenden Kaltfront sogar geringen Regen (1,6 mm). 

Nach 3 mehr oder weniger sonnenscheinarmen Tagen führte ab dem 9. ein Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln erneut milde Luftmassen zu uns, welche den Wetterablauf wechselhafter gestalteten. Abgesehen von noch immer sehr milden Tagesmaxima von 14 - 15°C wurden infolge zunehmender Bewölkung nun auch sehr hohe nächtliche Minimumtemperaturen gemessen. So lag am Morgen des 15.11. das Minimum bei +10,4°C, in Dresden-Strehlen sogar bei +11,2°C (Quelle: DWD).     

Ab der Monatsmitte kam es nun zur Umstellung der Großwetterlage. Ein Ableger des osteuropäischen Hochs stellte sich über Skandinavien auf, so dass im Dresdner Elbtal durch eine Ost-/Nordostströmung ab dem 18.11. Temperaturen < 10°C auf der Tagesordnung standen. Infolge der ungünstigen Achslage des Westeuropatroges (Nordwest -> Südost) befand sich Mitteldeutschland anfänglich noch im Einflussbereichs eines sogenannten "Cut off's" (abspaltendes Tief), welches uns am 18./19. noch etwas Niederschlag brachte (4,8mm) - im Erzgebirge sogar bis zu 25,5mm (Reitzenhain, Quelle: DWD). Nach Abzug des Tiefs dauerte es jedoch noch bis zum Morgen des 22.11., das ersten Wolkenlücken das 4-tägige Einheitsgrau am Himmel beendeten. Der lebhafter Südostwind verhinderte indes noch den ersten Luftfrost des Herbstes. 

Mit dem kurzzeitigen Vordringen eines nordatlantischen Tiefs zur Südspitze Norwegens kam es am 24. noch einmal zu geringem Niederschlag (0,8 mm). Bis zum Monatsende hin stellte sich dann eine östliche Bodenströmung ein, welche bei uns zu jahreszeitgemäßen Temperaturen führte. Während der Nordosten von Sachsen und Teile von Südbrandenburg bereits seit dem 29.11. Dauerfrost meldeten, brachte erst die Winddrehung auf Nordost, am Abend des 30.11., die Frostluft bis an die Elbe. Dabei stellte sich an der hiesigen Station just 2h vor Monatswechsel der erste Luftfrost des Winterhalbjahres ein (Tmin -0,4°).

Der November 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +7,4°C rund 2,8 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden nur 3 Bodenfrosttage und ein "Luftfrosttag" beobachtet. An lediglich 7 Tagen fielen  8,8 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit zu 19% dem Mittelwert von 46 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert überdurchschnittlich - 77 Sonnenstunden entsprechen ca. 133% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus östlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 4. mit 47 km/h (Bft 6) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:00 UTC - 01.12. 6:00 UTC = 8,8 mm !

Statistik 11/14 Diagramm 11/14 (PDF), Kurztabelle 11/2014 (PDF)